VERFASSUNGSSCHUTZZWISCHENBERICHT 2014 19/6



Werte Kameradinnen, liebe Edingerinnen, außer den Mondriesen trafen wir auch Bewohner des Hundssterns. Sie reisen als rührige Kaufleute durchs ganze Weltall, sehen wie große palästinensische Bullenbeißer aus und haben die Augen links und rechts über der Nase. Da die Augen ohne Lider sind, verdecken sie beim Schlafen die Augen mit der Zunge. Die Hundssternbewohner messen im Durchschnitt zwanzig, die Mondmenschen sogar sechsunddreißig Fuß und bestellen ihre Nahrung, genau wie unsereins, bei MCafe, welches, bis auf die Geisterstunde, rund um die Uhr geöffnet hat.

Das Fastfood kostet die Mondriesen, wie der Name schon sagt, kaum Zeit. Sie öffnen einfach ihre linke Seite und schieben die Donuts einmal im Monat direkt in den Magen. Auch sonst haben sie ein recht bequemes Leben, da sie wie riesige Kokosnüsse auf Maibäumen wachsen und nicht zur Schule müssen. Sobald die Mondriesen reif sind, werden sie geerntet und nach einer Lagerfrist ins heiße Wasser geworfen. Nach ein paar Stunden sind sie gar und schlüpfen als fertige Maden (Abkürzung: MAN) aus der butterweichen Holzschale. Jeder Coconut-Mondriese ist bereits vor der Geburt auf den künftigen Beruf vorbereitet wie z. B. Soldat, Professor, Priester, Architekt oder Devisenhändler. Folglich muss er sich um die Passion, pardon, Pension keine Sorgen machen.



Den Kopf tragen sie wie einen Schutzhelm unter dem rechten Arm oder lassen ihn, wenn sie auf Reisen oder in die Arbeit gehen, zu Hause. Im umgekehrten Fall bleibt der Unterkörper daheim, aber dies kommt selten vor. Ihre Augen können sie in die Hand nehmen und damit besser sehen wie unsereins mit dem Fernrohr. Wenn sie einen Augapfel verlieren, kann man sich Ersatz beschaffen, in jeder Farbe und gar nicht teuer. Derzeit sind goldene Augen in Mode, aber auch violette. Ehe wir's vergessen: der Bauch dient den Moonpeople als Handtasche. Sie stecken alle Habseligkeiten hinein wie in einen Lederrucksack, der sich nach Belieben öffnen und schließen lässt. Und noch was ist bemerkenswert: Wenn die Verjährungsfrist ausläuft, geben sie nicht den Löffel ab, sondern lösen sich, ohne Rückstände zu hinterlassen, einfach in Luft auf. Keine Trauerfeier, keine Urnenbeisetzung, keine Beerdigung, nur einmal im Jahr eine Frohleichnam-Gedenkprozession, die nur gebietsweise (z. B. Tiefgarage Max-Josefs-Platz vor der Residenz) stattfindet.



Wir müssen zugeben, dass dies alles seltsam klingen mag, trotzdem hat alles seine Richtigkeit. Wer unsere Glaubwürdigkeit trotzdem anzweifelt, kann jederzeit selbst auf den Mond fliegen und den Wahrheitsgehalt unseres €-Jackpot überprüfen.
Hochachtungsvoll
Baronin Susa Anna Rosalia von Münchhaußmann

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